Mode mit reinem Gewissen
Wie man vegane Kleidung erkennt
Was bei der Ernährung für viele längst dazugehört, kommt nun langsam auch in der Mode an: der Wunsch, möglichst umwelt- und tierfreundlich zu konsumieren. Vegane Mode ist eine Möglichkeit. Aber Verbraucher müssen auf die Details bei der Auswahl achten.
Berlin - Millionen Bundesbürger kaufen regelmäßig ein Paar Schuhe aus Leder. Dass dafür ein Tier gestorben ist, ist nur wenigen bewusst. "Bei Leder denkt man, es sei ein Abfallprodukt. Das ist aber ein Irrtum", sagt Christian Vagedes, Vorsitzender der Veganen Gesellschaft Deutschland.
Denn ein großer Teil der Rinder werde für das Leder getötet, nicht für das Fleisch. Aber: Berichte über gequälte Tiere veranlassten immer mehr Menschen, umzudenken und kritischer zu sein - auch bei der Mode.
Daunen und Perlmutknöpfe sind tabu!
Es gibt aber ein paar Stolperfallen, auf die man beim Einkauf von veganer Mode achten sollte. "Manchmal sieht ein Produkt vegan aus, man muss dann aber genauer hingucken", erklärt die Expertin Stragies.
Denn Daunen in der Winterjacke, Perlmuttknöpfe an der Bluse oder Hornknöpfe am Jackett seien bei tierfreier Kleidung natürlich tabu. "Ein Klassiker ist auch ein Lederpatch an der Jeans - das ist etwas, das viele Menschen nicht entdecken", sagt Schmid.
Doch manchmal reicht ein akribisches Absuchen der Kleidung nicht aus. Die tierischen Materialien verstecken sich auch an unerwarteten Stellen. "Viele Menschen wissen nicht, dass auch in Nebenmaterialien tierische Inhaltsstoffe verarbeitet werden können, etwa im Klebstoff", sagt Vagedes. Im Kleber für Schuhe oder Herrenjackets könnten Knochenreste und Tierhäute stecken.
Ein Siegel könnte die Auswahl erleichtern. Aber: "Es gibt noch kein einheitliches Label, das vegane Mode auszeichnet", sagt Stragies. Zwar wolle Peta mit dem Peta-Approved-Vegan-Logo für Klarheit sorgen, und auch die Vegane Gesellschaft vergibt ihr vegan-Logo nicht nur für Lebensmittel, sondern auch für Kleidung. Doch diese Kennzeichnungen finden sich bisher nur in wenigen Jacken, Hosen oder Schuhen.
Dabei gibt es immer mehr Hersteller, die sich veganer Mode verschrieben haben, etwa die Label Umasan und Bleed Clothing. Wer sich vegan einkleiden möchte, wird auch in Onlineshops wie Dear Goods, Muso Koroni oder avesu fündig. In vielen Großstädten gibt es mittlerweile Geschäfte, die ausschließlich vegane Mode führen.
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